Stillstand / Wartestand … viele unser Ressourcen sind weggefallen oder eingeschränkt: sich ungezwungen treffen, Ausgehen zum Essen, zum Bummeln, gemeinsame Aktivitäten … Die Arbeit findet fast ausschließlich am Rechner im eigenen Haus statt, per Videokonferenz, per Telefon und Mail.
Da bekommt die Meditation wieder etwas wie früher in den Klöstern: auf sich selbst zurückgeworfen sein, sich selbst aushalten müssen, mit allem was da ist. Und wir sind dankbar für die jahrelange Übung der Stille und Selbst- und Gottesbegegnung: so dass es doch etwas leichter und schneller geht, wahrzunehmen und zuzulassen, was da ist, ohne wegrennen zu müssen.
Dagmars körperliche Eingeschränktheit durch Asthma, ihre Verunsicherung als Risikopatientin, was Esther ja gezwungenermaßen mit hineinnimmt, Dagmars Ungeduld (sie kann es nur schwer aushalten, Veranstaltungen, oder anderes auch nicht klar planen zu können), unsere Unruhe, unsere Ideen im luftleeren Raum belassen zu müssen…. einander nicht ausweichen können. Für uns ist letzteres gerade wohltuend, und wir sind sehr dankbar, wissen aber, dass es anderen auch anders ergeht. Und wir haben keine finanziellen Sorgen! Wir stellen uns vor, wenn wir die noch dazu hätten und aushalten müssten – und zwar OHNE Meditationserfahrung, also ohne die Erfahrung, dass in der Tiefe von Angst, Verzweiflung und Unruhe erst die Erfahrung der Ruhe aufkommt, wir können uns kaum vorstellen, wie das auszuhalten wäre… Uns ist nochmal neu bewusst, wie gut es uns geht, und wie kostbar das ist, was wir mit vielen in festen und lockeren Gruppen, Kreisen und Kursen teilen: die Stille, das sich Aushalten und das Vertrauen, das dort in der Tiefe erwächst.
Auch wenn es eben nicht immer Wellness ist, sondern oft auch harte Arbeit: wahrnehmen, aushalten, wahrnehmen, atmen, nicht wegrennen, aushalten, sich spüren, aushalten, nicht wegrennen, liebevoll standhalten, annehmen, sich darin von Gott liebevoll anschauen lassen, …
Danke, dass wir das immer wieder mit Vielen teilen können und dürfen. So möchten wir uns und Euch allen innere Offenheit für das kommende Jahr wünschen, ohne dass wir wissen können, was kommt, was bleibt, und was sich alles verändern wird.
zur Website: https://gottimalltag.de